Merseburger Orgeltage: Ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte im Merseburger Dom

Seit mehr als einem halben Jahrhundert ziehen die Merseburger Orgeltage alljährlich um Mitte September Musikliebhaber aus dem In- und Ausland in den Merseburger Dom mit seiner Ladegast-Orgel – einem Instrument von weltweitem Ruf. Vom Domorganisten Hans-Günther Wauer (1925-2016) im Jahr 1963 begründet und ab 1994 unter der künstlerischen Leitung seines Nachfolgers, des Leipziger Gewandhausorganisten Michael Schönheit, haben die Merseburger Orgeltage heute einen festen Platz im mitteldeutschen Kulturkalender. Anspruchsvolle Programme mit renommierten Organisten, berühmten Orchestern und namhaften Sängern und Chören haben das Festival weit über Mitteldeutschland hinaus bekannt gemacht. Zunächst in dreijährigem Abstand, ab 1969 alle zwei Jahre durchgeführt, fanden die Orgeltage schließlich ab 1977 alljährlich statt. Träger der Merseburger Orgeltage war in den ersten Jahrzehnten die Abteilung Kultur beim Rat des Kreises über ein ihr nachgeordnetes Kulturzentrum. Ab 1990 bis einschließlich 1993 übernahm die Trägerschaft das Kulturamt der neuen Kreisverwaltung. Im Jahr 1993 erklärte sich der Freundeskreis Musik und Denkmalpflege in Kirchen des Merseburger Landes e.V. bereit, die Trägerschaft zu übernehmen. Ein Neuanfang wurde auch gestalterisch gewagt: Die Orgeltage wurden ab 1994 erweitert und alljährlich unter ein besonderes Thema gestellt. Vor allem aber gelang es, von den renommierten Firmen Eule, Scheffler und Wegscheider in einem beispiellosen Gemeinschaftsprojekt die Ladegast-Orgel nicht nur restaurieren zu lassen, sondern vor allem auch auf das von Ladegast hinterlassene, geschlossene Klangkonzept von 1866 zurückzuführen. Seit 2023 zeichnen sich nun die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz als Veranstalter des renommierten Musikfestivals an der unvergleichlichen Merseburger Ladegast-Orgel verantwortlich.

Entsprechend der Satzung der Vereinigten Domstifter sind die Aktivitäten der Stiftung darauf ausgerichtet, die in ihrem Besitz befindlichen „Kirchen nach Kräften zu fördern und die kirchlichen und aus kirchlichem Besitz stammenden Kulturgüter, Einrichtungen, Gebäude und sonstiges Vermögen zu sichern und pfleglich zu verwalten.“

Mit der Erhaltung und Vermittlung ihrer herausragenden Hinterlassenschaften leisten die Vereinigten Domstifter einen wesentlichen Beitrag zum Ansehen Sachsen-Anhalts als Kulturland. Zwei Kathedralen (davon eine seit Juli 2018 UNESCO-Welterbestätte), zwei Pfarrkirchen und eine Klosterkirche, die zu den bedeutendsten Sakralbauten Deutschlands zählen, bezeugen neben zahlreichen weiteren Gebäudeensembles von höchstem Denkmalwert das reiche architektonische Erbe der Stiftung.
Die tiefe Verbundenheit zu den geistlichen Wurzeln der Vereinigten Domstifter tritt auch im 21. Jahrhundert lebendig in Erscheinung. An den im Besitz der Stiftung befindlichen Kirchen in Merseburg, Naumburg und Zeitz besteht eine tausendjährige Tradition des Gottesdienstes und der Seelsorge. Die Erhaltung der Gotteshäuser und die Förderung eines aktiven Gemeindelebens gehören zu den wichtigsten Zielen der Stiftungsarbeit.

Seit jeher sind bedeutende Kirchen auch Träger hochstehender zeitgebundener Kunst gewesen. Die erfolgreiche Weiterführung des traditionsreichen Musikfestivals am Merseburger Dom in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Merseburg ist so ein großes Anliegen der Vereinigten Domstifter.




Veranstalter

Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz
Domplatz 19
06618 Naumburg

www.vereinigte-domstifter.de